Windmühlen auf Föhr

Frank Wagner – stock.adobe.com

Nachdem auf Föhr in der Vergangenheit zahlreiche Mühlen existiert hatten, die von Seefahrern als Orientierung genutzt wurden, sind heute nur noch fünf Mühlen verblieben. Diese befinden sich in Wyk, Oldsum, Borgsum und Wrixum und haben alle unterschiedliche Geschichten vorzuweisen.

Der Hauptort Wyk hat gleich zwei Windmühlen zu bieten. Auf dem Gelände des Dr. Carl Haeberlin Friesenmuseums befindet sich eine Bockwindmühle, die noch über ihr ursprüngliches Mahlwerk verfügt. Bockwindmühlen wurden in Norddeutschland meist im 15. Jahrhundert erbaut. Ihr Merkmal war das auf einer Art Pfahl befestigte Mühlenhaus, das sich je nach Windrichtung drehen konnte. Die andere Wyker Windmühle befindet sich in Privatbesitz.

In Wrixum, Oldsum und Borgsum können Urlauber drei Holländerwindmühlen bestaunen. Diese Bauweise löste im 16. Jahrhundert die Bockwindmühlen ab, die für starken und wechselnden Wind nicht gut geeignet waren. Holländerwindmühlen waren die modernste Version klassischer Windmühlen. Heute sind die Föhrer Windmühlen beliebte Ausflugsziele für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Die meisten Mühlen auf Föhr können allerdings nur von außen besichtigt werden. Die Oldsumer Mühle wird heute als Wohnhaus genutzt, die zweite Wyker Mühle befindet sich in Privatbesitz. Die Wrixumer Mühle hingegen dient heutzutage als Restaurant. Hier können Gäste nicht nur die Architektur der Mühle bestaunen, sondern auch noch deftige nordfriesische Hausmannskost erleben.

Die Wrixumer Mühle

Besonders die Windmühle in Wrixum ist ein beliebtes und oft besuchtes Ausflugsziel auf Föhr. Bereits 1464 wurde die erste Wrixumer Mühle urkundlich erwähnt. Damals diente sie als Erbpachtmühle dem auf der Insel Föhr regierenden dänischen König. Im Jahr 1660 wurde die Mühle durch einen Sturm zerstört, woraufhin sie als Bockmühle wieder errichtet wurde. 1850 schließlich wurde die Mühle durch einen Brand erneut zerstört und 1851 als achtkantiger Erdholländer wieder erbaut. Sie wird auch „Osterwindmühle“ genannt und ist das Wahrzeichen des Ortes Wrixum. Bis 1960 war sie in Betrieb, bis sie schließlich 1971 in ein Restaurant umfunktioniert wurde.

Seit 2003 dienen die oberen Räume der Mühle nun als Museum, das besichtigt werden kann. Hier können Interessierte verschiedene Handwerkskünste vergangener Zeiten, wie die Zinngießerei, bestaunen. Unter anderem sind dort noch zwei von den ursprünglichen vier Mahlgängen, ein Steinkran, der Sackaufzug, ein Elevator (Becherwek) und ein Windsichter zu sehen. Die Bockwindmühle kann von Montag bis Freitag besichtigt werden und bietet vier Mal die Woche eine Führung. Bei einem schweren Sturm im Jahr 2011 wurden die Flügel der Mühle schwer beschädigt. Im Sommer 2012 wurde die Mühle jedoch saniert, sodass die Osterwindmühle heute wieder ihren Originalzustand hat.

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