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Zu den Besonderheiten Föhrs gehört ohne Frage die beeindruckende und vielfältige Natur. Die Insel hat viel zu bieten - Salzwiesen, das Wattenmeer, Marsch- und Geestlandschaften bieten ein erholsames Umfeld für Ihren Urlaub und gleichzeitig besondere Lebensräume für verschiedene Tiere.
Salzwiesen befinden sich im Übergang vom Meer zum Land. Dieses Stück Land wird besonders stark strapaziert, da es durch seine niedrige Lage jedes Jahr mehrmals vom Salzwasser überflutet wird. Während der Sturmfluten sind die Salzwiesen oft vollkommen vom Meer bedeckt. Dies kann beinahe täglich passieren, so dass sich der Lebensraum auf die Pflanzen und Tiere beschränkt, die dieser enormen Belastung standhalten können und sich an diese Bedingungen angepasst haben.
Wenn das Wasser hier zur Hochwasserzeit steht, sinken Schwebeteilchen ab und bilden über längere Zeit gesehen eine Schlickschicht, auf der sich an das Salzwasser angepasste Pflanzen ansiedeln. An der Nordseeküste befinden sich rund 46.000 Hektar Salzwiesen, wovon sich 10.000 Hektar im Bundesland Schleswig-Holstein befinden.
Ebenso wie Wattwanderungen werden von der Schutzstation Wattenmeer auch Exkursionen zu den Salzwiesen angeboten, bei denen man viele interessante Details über den ganz besonderen Lebensraum der Nordsee erfährt. Für Vogelfreunde sind Salzwiesen ein besonders interessanter Ort, da sie Rast- und Brutgebiet für viele verschiedene Vogelarten sind. Die freiliegenden Wurzeln des Strandflieders stellen einen idealen Ort für die Eiablage diverser Vogelarten dar. So können zum Beispiel Austernfischer über viele Monate hinweg im Jahr beobachtet werden. Aufgrund der Artenvielfalt und zahlreicher Küstenschutzmaßnahmen sind Salzwiesen ein wichtiges Thema für den Naturschutz geworden.
Das Wattenmeer der Nordsee ist mit einer Fläche von etwa 9000 km² das größte zusammenhängende Wattenmeer der Welt. Hier wirken sich die Gezeiten so stark aus, dass sich das Meer bei Ebbe in eine riesige sandige Fläche verwandelt, die man toll durchwandern kann. Der gesamte deutsche Teil steht wegen seiner besonderen Bedeutung als ökologisches System und seiner Artenvielfalt unter Naturschutz und wurde sogar zum Nationalpark ernannt. Seit 2009 gehört es wegen seiner Einzigartigkeit auch zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Nach dem Wattenmeer und den Salzwiesen am Rande der Insel besteht Föhr sowohl aus einem Geestkern als auch aus einer Marschlandschaft. Marschen sind flache Landstriche die keine natürlichen Erhebungen vorweisen und aus angeschwemmten Sedimenten bestehen. Die Marsch auf Föhr liegt nur knapp über dem Meeresspiegel und wird hauptsächlich als Grün- oder Weideland genutzt. Marschen sind besonders fruchtbar und eignen sich perfekt für den Anbau vieler Obst- oder Gemüsesorten. Oft steht das Marschland durch Überschwemmungen unter Wasser. Aufgrund dieser Tatsache und dessen Entstehung wird Marschland auch oft als Schwemmland bezeichnet. Auch hier finden sich im hohen Gras viele ruhige Plätzchen zur Entspannung fernab des Trubels.
Die Mitte der Insel Föhr besteht aus einem Geestrücken, der in der letzten Eiszeit durch das Auftürmen von Steinen und Sand durch große Gletscher entstanden ist. Diese Fläche liegt mit etwa 11 Metern höher als das umliegende Marschland und ist dementsprechend besser vor Sturmfluten geschützt. Die Geest ist eine Landform, die im Gegensatz zur Marsch steht, da es sich hierbei um eine höher gelegene Ebene handelt. Der Name leitet sich von den niederdeutschen Adjektiven gest („trocken“, „unfruchtbar“) bzw. güst („unfruchtbar“ bei milchgebenden Tieren) ab. Genutzt wird die Geest hauptsächlich zum Kartoffelanbau. Da sie höher gelegen sind als die Marsch wurden Geest-Gebiete früher besiedelt und dienten den Menschen als Schutz vor Sturmfluten.
Wenn Sie die einzigartigen Landstriche von Marsch- und Geestlandschaft erleben möchten bieten sich Ferienunterkünfte in den Orten Alkersum, Midlum und Oevenum an. Sie liegen direkt am Übergang von Geest zu Marsch und sind prädestiniert für erholsame Spaziergänge.
Mit der Lage Föhrs inmitten der Nordsee wird die Küste der Insel von Ebbe und Flut beherrscht. Den Wechsel von Ebbe und Flut mit den beiden Extremen Hoch- und Niedrigwasser nennt man Gezeiten. Föhr erfährt jedes dieser Extreme zwei Mal täglich, wobei diese sich im Abstand von 6 Stunden abwechseln. Bei der Flut reicht das Wasser bis an den Strand heran und bei Ebbe wird das wellenförmige Wattenmeer aus Schlick freigelegt. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Wattwanderung etwa 2 Stunden vor Erreichen des Niedrigwassers zu starten.